Nachdem ich zehn Jahre in
ununterbrochener Glückseligkeit gelebt hatte, zog sich die Leichtlebigkeit des Daseins
zurück. In ziemlich kurzer Zeit wurde die Tragfläche des IchSelbstes immer schwächer.
Die Qualität der Klarheit, der Allgegenwärtigkeit und der Zeitlosigkeit verminderte,
ebenso wie die der Freude, der Unbekümmertheit und der Selbstlosigkeit. Bis es
schließlich so schien, als wäre es ganz und gar verschwunden. Du kannst es vergleichen
mit dem Wettermännchen und Weibchen: wenn der Eine sich zurückzieht, erscheint der
Andere. So wurde auch ich in kurzer Zeit total auf michselbst zurückgeworfen.
Aspekte der Persönlichkeit, die ich als inzwischen aufgelöst wähnte, erschienen wieder.
Meine "Hauptsünden" aus der Vergangenheit, wie zum Beispiel Gereiztheit, Sorgen
und (kleine) Ängste, kehrten alle wieder zu mir zurück. Eigentlich waren sie niemals
weggewesen. Das war pure Desillusion. Selbst das zehnjährige Aufgehen in die Ganzheit hat
sie nicht auflösen können. Es ist, als ob Du jahrelang auf nur einer bestimmten
Wellenlänge gesessen hast. Die anderen Wellenlängen die da natürlich auch noch
sind dringen nicht durch. Verliert die erste Wellenlänge ihre Dominanz, dann
hat man die Bescherung. Ehrlich gesagt war das ein Schock. Ich hatte das
Gefühl, wieder beim Nullpunkt gelandet zu sein. Alle Glorie der Ewigkeit war
verschwunden, als ob es nie geschehen war. Es gab keinen Unterschied zwischen mir und
allen anderen. Auch hatte ich andauernd Probleme. Genau wie alle anderen stand ich alleine
davor. In der mystischen Literatur wird dies die Dunkle Nacht der Seele
genannt. Verzweiflung, Verlassenheit und Aussichtslosigkeit nehmen dann Besitz von Dir.
Man muß dies im Kontext der abendländischen Spiritualität sehen, in der es ohne
morgenländische Meditation zugeht. In so einem Fall ist ein Rückfall komplett und
dramatisch. Aber, dank meiner jahrelangen Zen-meditationserfahrung, schimmerte da immer
noch etwas durch vom Großen Bewußtsein, wie schwach es manchmal auch war. Doch das
kultivierte ich kaum oder garnicht - obwohl ich es gekonnt hatte - denn tief im Innern
kannte ich den Sinn dieses Leidens und die Notwendigkeit es zuzulassen.
Es kam der Augenblick, in dem ich mich auf einer Weggabelung befand und
mir klar wurde, daß ich eine Wahl zu treffen hatte. In der vorangehenden Periode - im
Anmut meines Daseins - hatte ich 'die Welt' ausgeschlossen (das passierte einfach); der
Missklang des Alltäglichen war in meinem Paradies nicht zu 'hören'. Auch wenn es
innerlich noch so vollkommen war, meine alltägliche Wirklichkeit war lediglich partiell
und exklusiv. Diese Einsicht begann an meinem Gewissen zu nagen. Außerdem, sollte meine
Verwirklichung der Welt nicht gewachsen sein, und sollte sie sich nicht erstrecken zu
meinen Mitmenschen - nicht nur im Bewußtsein, sondern auch im Handeln - was für einen
Wert hätte dieser Zustand denn eigentlich? Schließlich stellte ich auch noch 'setbacks'
nach alten Konditionierungen fest. So sagten mir auf einmal alte Redensarten zu, wie zum
Beispiel "An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen". Was für einen Nutzen
hatte es (für andere), hier in meiner 'eigenen' Erleuchtung herum zu laufen? Auch war ich
bange um ein exotischer Guru in einem goldenen Käfig zu werden; als Oberhaupt mit
Anhängern in eine Art von Sekte. Ich gelobte mirselber, daß ich mich damit auf gar
keinen Fall einlassen will; trotz der manchmal so verführerischen Vorstellung von all den
folgsamen Anhängern zu meinen Füssen. Außerdem, ehrlich wie ich war (und bin), kamen -
wie oben erwähnt - in zunehmendem Maße innerliche Dissonanzen nach oben, die meine
Glückseligkeit verstörten. Ärger, Sorgen, Angst um kleine Dinge bis hin zu
Wutausbrüchen gaben mir genügend Stoff zum nachdenken. Die Folgerung war deutlich: wegen
der Inklusivität - der Notwendigkeit die Persönlichkeit in die Neue Identität zu
integrieren - also auch Friedensstörern, deren Negativität und der Welt, blieb mir
nichts anderes übrig, als 'einen Schritt zurück zu treten'. Also freiwillig die fetten
Jahre aufgeben und mich in die mageren begeben. Auch wenn ich dies niemals bereut habe,
ist es nicht geräuschlos an mir vorbei gegangen. Ich ging in großem Stil an die Sache
heran: kaufte Brogues (schicke Schuhe), einen Anzug, holte meine englischen Krawatten zu
Vorschein und bot mich an als Berater bei einer japanischen Firma.
Verlassenheit
Die Japaner brauchten mich nicht, und so beschloss ich das zu
tun, was ich am besten konnte: meine Praxis wiedereröffnen. Praxis für präventive
Therapie nannte ich es. In erster Linie wollte ich lieber nicht symptomatisch
arbeiten - auch nicht in der Naturheilkunde - , sondern den Leuten zu helfen ihre eigene
Verantwortlichkeit zu nehmen. Es mußte viel Geld geliehen werden, um dies alles
aufzubauen. Die Idee, daß mir mein guter Ruf aus vergangenen Zeiten helfen würde,
erzeigte sich als eine jämmerliche Illusion. In zehn Jahren war die Welt verändert.
Während ich früher als König Einauge im Reich der Blinden war, schien jetzt
an fast jeder Straßenecke ein Homöopath ansässig zu sein. Die meisten Leute hatten so
ihre eigenen Adressen und schienen nicht auf mich zu warten. Blieb mir also nichts anderes
übrig als michselbst zu verkaufen, für michselbst Werbung zu machen und michselbst
bekannt machen. Obwohl ich es hasste, war ich gezwungen "marktorientiert" zu
denken und handeln. Alles was ich in diese Richtung unternahm, widerstrebte meinem meist
fundamentalem Lebensgefühl. Eigentlich wollte ich einfach nur da sein für meine
Mitmenschen, dennoch mußte ich mich quasi an sie aufdringen, mein Leben manipulativ und
instrumental einrichten um eben diese Mitmenschen zu erreichen. Während meine Motivation
zurückzuführen war auf dem zurückgeben von allem was ich in diesem Leben
habe empfangen dürfen, fühlte ich mich gezwungen aus jeder Begegnung buchstäblich
Kapital zu schlagen. Mein innerlicher Widerstand wurde so groß - und die Patsche, in der
ich saß, immer komplizierter - daß ich ziemlich schnell depressiv wurde. Was hatte ich
um Himmels Willen bloß getan? Ich zweifelte, ob ich wohl die gute Wahl getroffen hatte.
Das eine Unglück folgte dem anderen. Gläubiger und Gerichtsvollzieher waren mir dicht
auf den Fersen. Eine Gerichtsverhandlung war das Resultat; ich verlor. Diesem Druck war
ich nicht gewachsen. Unter diesen Umständen gab es nur noch eins: den "Laden"
wieder schließen.
Nach dieser Ouvertüre war ich ziemlich angeschlagen. Ich merkte wie
fragil ich eigentlich war in Bezug auf die vielfältige Gewalt die da auf mich zukam. Ich
fühlte mich wie ein Lamm unter Wölfen. Auch mein Körper war noch immer schwach und
empfindlich. Deswegen beschloss ich bewußt schlechte Nahrungsmittel zu mir zu nehmen:
Pommes, Fleisch, Kaffee. Einfach nur um ein Polster zu haben um mehr Widerstand leisten zu
können. Niemand erkannte meine kosmische Herkunft, was nicht nur einen
"Schlag für mein Selbstbild" war, sondern auch Perioden von großer Einsamkeit
zur Folge hatte. Niemand begriff mich, sah mich, und Anerkennung bekam ich
schon gar nicht. Während mein Wesen die ganze Welt einschloss, fühlte ich mich von den
Menschen ausgeschlossen, während ich den ganzen Kosmos umarmte, vereinsamte ich zwischen
den Menschen. Nur mit der Natur konnte ich resonieren. Mit Pflanzen, Bäumen, Blumen und
Sträuchern war ich auf gleicher Ebene. Nur sie hatten dieselbe Subtilität, dieselbe
Wellenlänge. Unvermeidlich wurde ich jedoch der täglichen Welt immer mehr ausgeliefert
und wurde meine kostbarste Innerlichkeit begraben unter den vielfältigen Einflüssen. Es
war ein Desaster zu entdecken, daß, wenn man einen Schritt in die Welt setzt, man sofort
von derselben Welt verschlungen wird. Selbstständig Unternehmen - wenn man
das schon machen will - ist eine Illusion; man wird unmittelbar ein Sklave des Systems.
Ich hatte keinen Widerstand gegenüber der Häßlichkeit, in der ich verkehrte; all die
Unwissenheit, Arroganz, Stumpfsinnigkeit, Selbstsucht und Grobheit. Ich fühlte mich
verlassen, auf mich selbst zurückgeworfen, isoliert und vom Göttlichen im Stich
gelassen. In Niemandsland war ich gelandet, ich gehörte noch in die eine Welt, noch in
die andere.
1.
In den Schattentälern
Weit von Dir entfernt
Oh meist innigste Geliebte
Eisig ist es
In der rauhen Welt der Abgeschiedenheit
Jetzt wo Deine lieben Hände
Mich nicht mehr berühren
Zuvor in purem Tanzgenuss
Mich insinnig entzückend
Fühle ich mich nun auf dürrer Ebene verlassen
Derweil Deine Liebesglut
Meine Haut schmelzen ließ und
Die Welten zusammenfloßen in
Göttlichem Gelee
Überkommt mich jetzt eine bröckelige Mattigkeit
In die Einsamkeit getrieben von
Der Welt die Dein Tanz ist
Fühle ich mich wie ein Lahmer
Zurückgestoßen durch Schatten
Bis in die Knochen spüre ich meinen stumm-
schreienden Schmerz
Da Du mich angesteckt hast
Mit dem Nektar Deiner Göttlichen Körpersäfte
Ist das brennende Fieber
In mir nicht mehr gewichen
Geweckt ist das Verlangen wodurch Du mich verzehrst
Ruhelos such ich in
Der Welt der Schatten
Nach dem Einen Licht
Oh, gib mir den Gleichmut, so daß
Ich Dich in dem dunklen stillen Tor wieder finden kann
2.
Oh, wäre ich doch ungeboren
Die Stimme der Stille stumm
Dann würde ich nun nicht hören
Die ferne Rufstimme aus der Schlucht
Die Echos in meinen Ohren
Wie konnte ich so tief sinken
Lied vom ewigen Morgenrot
Schmerzlich widerhallen
Nun kein sterbliches Wesen
Mich mehr begleitet im gehen
Wer wird mich jetzt noch heilen
Raum gebend in meiner Bahn
Ruhelos suchend im Dunkeln
Einmal übers andere vergessend was ich meide
Es ist der Düsternis Gefunkel
In sichselber das befreit
Selbstbezogenheit
Es gab schon ein Ausweg aus dieser Leere, nämlich michselbst in mein
kleines Ich aufbauschen. Das kannte ich schon von klein auf an. Immer wenn ich mich
verstoßen oder abgewiesen fühlte, zog ich mich zurück in meinen Turm von Elfenbein. Aus
dieser selbstüberhobenen Sicht schweifte mein Blick über diejenigen "die viel
niedriger standen". Kurze Zeit ergab sich diese Position als komfortabel, bis die
Abgeschiedenheit peinlich akut wurde. Dann wird der Andere wieder benötigt und der
Abstieg beginnt. Oder, wie ich später manchmal bei Sinfoniemusik erfuhr, das wörtliche
auf- und abschwellen des kleinen Ichs, welches so groß und kräftig wird, daß man in
kürzester Zeit den ganzen Raum füllt. Ein mächtiges Gefühl, einfach
fantastisch. Vor allem für jemanden wie mich, der von klein auf sein Selbstrespekt
verloren hatte und sich zurückgeblieben und unmächtig fühlte. Wenn ich schon nicht mehr
von der Quelle ernährt wurde, dann mußte ich es eben selber deichseln, ein
Slogan aus meiner Kindheit, dämmerte es mir. Wenn es zeitweilig Linderung brachte, dann
konnte es doch nicht so schlimm sein, um mich aufzubauschen; so hielt ich mir vor. Ich bin
mir dessen ja schließlich fortwährend bewußt. Und so war es auch. Es war doch der Sinn
dieser dunklen Nacht, daß all dasjenige, was unverarbeitet geblieben war, ans Licht
kommen zu lassen. Integration beinhaltet Offenheit und Gutheißung von gerade den Dingen,
die weniger angenehm sind. Also ließ ich es geschehen. Unzählige ausgeschlossene
psychische Inhalte kamen an die Oberfläche. Mein Geist - die bewußte Wahrnehmung - sah
(gleichzeitig) zu, wie all die verschiedenen Teilaspekte aktiv eingebaut wurden. Das gab
mir außerdem die Einsicht, daß Erleuchtung allein nicht einleuchtend genug ist. Was
wiederum bestätigt wird durch all die privaten Geschichten über Erleuchtete Meister.
Ohne Ausnahme berichten Intimi über solche Heiligen, über ihre überdeutlich anwesenden
Schattenseiten. Über regelmäßig losplatzenden Wutanfälle zum Beispiel. Es sind die
Seiten die nun einmal nicht an die Außenwelt gezeigt werden. Ihr Selbstbild und Eigennutz
lassen das nicht zu. Unterdrücken sie die Schatten jedoch, was also geschieht, dann wird
der eine nach dem anderen ernsthaft, chronisch krank. Ich war froh, von diesen Verwandten
lernen zu können, ich schätzte michselbst glücklich, daß ich den Mut hatte
hinabzusteigen, um da etwas dran tun zu können. In der ersten Zeit schrieb
ich folgendes selbst-ironisches auf:
Sieh die Leute nach mir schauen
Bin auch wohl etwas besonderes
So merkwürdig ist es also garnicht
Natürlich merken sie es
Soviel Menschen schlafen noch
Haben dringend jemanden nötig
Der ihnen den Weg weisen kann
Schau doch nur nach all dem Leiden
Wirklich jeder hat Probleme
Wer möchte das schon sehen
Dabei ist es doch so einfach
Ich muß dringend etwas daran tun
Darum bin ich dann auch hier
Sie brauchen mich
Es wird nicht umsonst sein
Das macht meinen Auftrag so besonders
sie sollten bloß ein Bißchen unterstützen
organisieren hier und dort
dann kann es auch ein Bißchen wachsen
wachsen zu etwas Großes
Inzwischen bereite ich mich vor
Warten ist nur noch auf das Signal
Ich bin wirklich sehr außergewöhnlich
Heilig und königlich zugleich
Einfach geduldig sein und warten
So tat es Buddha doch auch
Obwohl der Gral mich auch reizt
Werde ich schnell bekannt werden?
Oh Volk, ich kann nicht länger warten
Erwacht alle zum Allergrößten
Seht doch, was bereits los ist
Folgt mir im gemeinsamen Kampf
Alles in meinem Leben habe ich zu danken an Himmel, Erde und den
Menschen. Ohne sie wäre ich nichts. Darum kann ich auch nicht anders, als zu arbeiten
für die Ganzheit, eine Arbeit, die mich 24 Stunden am Tag in Anspruch nimmt.
Arbeiten ist für mich ein Loblied, eine Dankfeier, ein Kultus. Zu meiner Schande muß ich
jedoch eingestehen, daß ich - seit ich zurück bin in der Welt (1987-2000) - mirselbst
ununterbrochen Gewalt angetan habe. Denn ich machte nicht die Arbeit, die ich hätte tun
sollen. Anstatt ausschließlich für, in und aus dem Selbst zu leben, kapitulierte ich
jedesmal vor derselben Welt. Wodurch das meist Kostbare, Subtile, Delikate, Empfindsame,
Ursprüngliche, Unschuldige, Transparente, Dasjenige Was Ich In Essenz Bin und woran ich
alles zu danken habe - das wahre Leben - immer wieder zertreten und verraten wurde.
Indessen war ich selbst dabei und doch ließ ich es geschehen: die Sorge um das tägliche
Überleben hatte die Oberhand. Immer wieder schloß ich Kompromisse - unterlag ich dem
Druck meiner Umgebung - immer wieder kam ich in Versuchung, Dinge zu tun, die in totalem
Widerspruch zu meinem Lebensgefühl und Auftrag sprachen: Werbung, Selbstbeförderung,
Sachlichkeit, Eigennutz und Management.
Dabei fiel ich notwendigerweise zurück auf mein kleines Ich, dasselbe
selbst, das durch die Großen Erfahrungen jedoch dermaßen auseinandergenommen war, daß
ich damit nicht mehr (gut) funktionieren konnte. Denn, bist Du einmal berufen um zu Sein,
dann bist Du buchstäblich nicht mehr von dieser Welt. Mit diesem leeren
Selbst bewegte ich mich dann auch von einer Erschöpfung zur anderen. Trotzdem
wurden die Notschreie vom Sein nicht oder ungenügend von mir honoriert. Die Folge war ein
Schuldgefühl, gleich jemand empfindet der einen, der um Hilfe ruft, verrecken lässt. Bei
Zeiten häuften die Schuldgefühle sich so auf, daß ich mich wirklich ekelte vor mir
selbst. Spürst Du die Ironie? Derjenige, dessen Auftrag es ist anderen zu helfen
sichSelbst zu sein, ist nicht in der Lage, sichSelbst dasselbe zu zugestehen. Es scheint
in der Mode zu sein, um dieses nun völlig Dirselbst zuzuschreiben. Das ist jedoch nur ein
Teil der Wahrheit. Ich mußte nicht nur mit meiner eigenen Angst und Sorge an die Gange,
gewiß; es liegt jedoch auch an der Umgebung, die doch kaum Spielraum hat für
Gottesleute. Menschen, die gerufen sind um zu Sein, haben in dieser
Leistungsgesellschaft keinen Platz. Sie sind, genau wie alle anderen, verurteilt zum
andauernden Ringen um materiell gesehen den Kopf über Wasser zu halten. Trotz
alledem habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben, daß jemals der Moment anbrechen
wird, indem mir diese Last abgenommen wird. Nicht so sehr zu meinem Eigennutz, sondern von
allem und jedem.
Der Widersacher
Wieviel Leiden manche durchmachen müssen, bloß weil sie eine falsche
Lehre befolgen! Die eigene Einstellung zum Leben ist jedoch daran Schuld. Wenn Du gierig
bist nach der Erleuchtung oder im Schnellkurs von Deinem Leiden befreit werden möchtest,
dann ist es unvermeidlich, daß Du in den Händen denjenigen fällst, die Dir "das
ewige Glück" versprechen. Das Leben ist jedoch stärker als die von uns entworfenen
Prinzipien. Das Erste was Du in dieser Hinsicht wissen solltest ist, daß auch nach einer
Großen Erfahrung das Ego früher oder später wieder zurückkommt. Also nicht
"einmal erleuchtet, für immer erleuchtet". Der Weg dient nicht dazu um
"das Leiden loszuwerden". Im Gegenteil: das Leiden begleitet Dich ständig.
Seine Funktion ist Dir immer neue Herausforderungen zu bescheren, wodurch Du wachsen
kannst. Das Leben gleicht einer Blume. Am Morgen öffnet es sich, während es sich Abends
wieder schließt. In der Praxis heißt dies, daß mit dem Einen im Hintergrund, das
tägliche Bewußtsein ständig eine andere Qualität hat. Mal größer, mal kleiner, mal
klarer, mal getrübt. Das Problem entsteht, wenn Du Dich mit Deinem Ideal identifizierst,
wodurch das tägliche "Hier und Jetzt" blockiert wird. Das Hier und Jetzt ist
jedoch das einzigste Tor zur Befreiung. Ironie: Sucht nach Befreiung ist der größte
Hindernis auf dem spirituellen Weg.
Das zweite was Du wissen solltest ist, daß mit der Zunahme des inneren
Lichtes das Ego entsprechend wächst. Warum? Der Grund ist, daß mit der
Erweiterung des Bewußtseins die Existenz des Egos bedroht wird. Die Gefahr ist,
daß es in die Leere aufgelöst wird. Vorangetrieben durch existentielle Angst wird es
deswegen alles tun um zu überleben. Bewußtseins- erweiterung und Ego-stärke halten
einander ständig im Schach. Licht und Schatten sind zwei Seiten derselben Medaille!
Wächst das Licht, dann wächst auch der Schatten. Es bedeutet, daß ständig
Konfrontationen stattfinden zwischen Dir - Dein Neues Selbst - und Deinem
"Widersacher". Und das ist noch nicht alles. Wie wir wissen ist die Funktion des
Ichs Identifikation mit innerlichen und äußerlichen Objekten. Das hat seinen Nutzen,
denn es garantiert eine gewisse Sicherheit im täglichen (sozialen) Leben. Auf dem
spirituellen Weg wird die Identifikation jedoch zum Hindernis. Identifikation mit den
täglichen Dingen (Krawatte, Auto, Partner) ist jedoch harmlos im Vergleich zu
spirituellen Werten. Es ist unvergleichbar interessanter für das Ego um mit Deinen
spirituellen "Errungenschaften" zu prunken. "Ich, der Erleuchtete". Es
ist die größte Herausforderung auf dem Weg. Die meisten - ins Besondere Lehrer - wagen
es garnicht unter Augen zu sehen.
Es steckt auch noch einen anderen Mechanismus dahinter. Nehme mal an,
Du hast eine große Öffnung bekommen. Abhängig von der Intensität (es gibt sehr viele
verschiedene Qualitäten der Verwirklichung!) bleibt sie einige Zeit Dein Bewußtsein
dominieren. Derartig, daß Du denkst "dies ist es", dies ist das Alpha und
Omega. Wodurch Du in der Zeit danach versäumst, ständig selbstkritisch zu bleiben. Du
meinst es erreicht zu haben, wodurch weitere Arbeit an Dichselbst nicht mehr nötig ist.
Du bist dann so mit dem Licht identifiziert, daß Du nicht bemerkst, daß in Deinem
(erweiterten) Raum womöglich noch unverdaute Inhalte versteckt sind. Von einem kannst Du
Dir sicher sein: solche Inhalte gibt es immer. Sie werden bloß vom Licht
"überschattet", derartig daß Du sie nicht bemerkst. Es sind die verdrängte
Emotion-komplexe aus der Vergangenheit: Schmerz, Angst, Wut, Minderwertigkeitsgefühle,
Selbstmitleid.....Was passiert? Je mehr das Licht zunimmt, desto mehr einen solchen
Komplex die erhöhte Energie zu sich zieht, wodurch der Letzte sich Schritt für Schritt
aufbläht. Längere Zeit ohne daß Du es bemerkst also. Der Komplex wird vom Licht
gefüttert, bis es so stark wird, daß eine Grenzsituation erreicht wird. Es kann dann
vorkommen, daß man "über Nacht" vom Schatten überrumpelt wird. War man kurz
zuvor noch "voller Liebe und Harmonie", auf einmal haben Bitterkeit, Haß, Frust
und Negativität Besitz von Dir ergriffen.
Läuterung
Es ist der Grund weshalb in vielen Traditionen Reinigung/Läuterung
einen festen Platz haben. Persönlich was es die schwerste Zeit in meinem Leben. Manchmal
wurde ich auch geholfen. Das passiert, wenn die geballte Energie keinen Ausweg mehr findet
und plötzlich in Dir durchbricht. Energie und Widerstand zusammen können eine enorme
innerliche Glut und Hitze entwickeln. Wenn dann eine kritische Grenze erreicht ist,
verbrennt und verzehrt sie mit einem Schlag all Deine alten Strukturen. Das höhere
energetische Niveau setzt Deine rigiden unverarbeiteten Teile so unter Spannung, daß
diese in der verzehrenden Glut verschwinden. Diese Kettenreaktion ist sowohl geistlich wie
auch körperlich; beide werden gleichzeitig von altem Gerümpel (Deine
Identifikationen) gesäubert. Manchmal passiert dies in einem Mal, andere erfahren diese
Reinigung unzählbar oft. Hier spielt die Notwendigkeit eine Rolle. Kennzeichnend ist fast
immer ein überwältigendes Gefühl von orgastischem Genuß oder von einer hemmungslosen
Zerstörungskraft, Durchlässigkeit, innerliche Befreiung, und schließlich komplette
innerliche Stille, Ruhe und Frieden. Dein innerlicher Spielraum ist gesäubert und heller
wie je zuvor. Dieses Urphenomen ist in vielen spirituellen Traditionen bekannt. Das
Kapitel Kundalini handelt darüber.
Identität
Zu meinem Erschrecken bemerkte ich ziemlich schnell, daß jede
Identifikation mit einem gestellten Ziel nicht Stand hielt. Alles was ich unternahm,
begann mit der Begeisterung eines Anfängers - Kreativität und Ideen im Überfluss - um
kurz danach zu entdecken dass die Energie zerronnen war. Das war überaus peinlich,
besonders in jenen Fällen, in denen ich durch meine Begeisterung auch andere in meine
Projekte einbezogen hatte. Ich zerbrach mir meinen Kopf, um dahinter zu kommen, was das
war. Nie zuvor hatte ich so etwas, auf jedem Fall nicht in diesem Maße, mitgemacht.
Natürlich wurde mir klar, daß das Letztendliche mich buchstäblich auseinandergenommen
hatte. Es zog mich immer wieder in Seinen Raum um mich dort auflösen zu lassen, sodaß
meine Verbindungen mit der Welt abgeschnitten wurden. Mir wurde die Kraft
entnommen, mich noch mit etwas zu identifizieren. Darum, kam alles aus dem Nichts und
versank unmittelbar wieder dorthin zurück. Es gab kein Ich mehr, eine ständig aktive
Instanz, die eine Kontinuität garantierte. Wieviel Menschen mußte ich darum nicht
enttäuschen, ohne daß sie auch nur etwas davon zu begreifen konnten. Das bedeutete auch,
daß es sehr schwierig sein würde, wenn nicht unmöglich, um in dieser Welt zu
funktionieren. Eine Welt, in der es gerade darum drehte, um gezielt, effektiv und
gewinnbringend zu sein. Aus der daraus entstandenen Panik tat ich alles um mich aufrecht
zu erhalten. Unfreiwillig in die Gasse zu landen, war nicht gerade ein verlockendes Ziel.
Doch war ich oft ziemlich nahe dran. Ich wand mich wie ein Aal, probierte alles, passte
mich an obwohl ich nicht wollte, habe eine Woche nichts zu essen gehabt, habe Leuten
geschmeichelt, um Unterstützung gebettelt, mein wahres Selbst verraten und mich
erniedrigt bis auf unakzeptable Ebenen, und das alles nur um aufrecht zu bleiben. Ich
beneidete die Heiligen in Indien, die wegen ihres Seins und nicht wegen ihrer
Funktionsfähigkeiten, hoch im Kurs stehen.. Anstelle solcher Würdigung, mußte ich in
zunehmendem Maße erfahren, wie hier jeder jeden gebraucht.
Die Ironie des Ganzen war, daß einfach nur michSelbst-sein
sich herausstellte als eine aussichtslose Sache. Wenn ich wirklich michSelbst bin - nota
bene dasjenige was ich anderen vor Augen zu halten pflege - dann lande ich unmittelbar in
der Leere. Alle Energie ist dann eingeströmt in vollkommen hell-anwesendes Nichtstun.
Dann sitze ich den ganzen Tag glückselig im Stuhl, sowie es in meinen paradiesischen
Jahren manchmal wochenlang hintereinander passierte. Während bei anderen,
DichSelbst-sein einen hohen Wert hat, eine optimale Kreativität garantiert,
Unternehmungsgeist und Gedeihen; so wirkt es bei mir gerade andersum. Im Stuhl sitzen ist
keineswegs produktiv; niemand wird das interessieren, damit kann man sein tägliches Brot
nicht verdienen. Um funktionieren zu können, mußte ich just Abstand nehmen vom Selbst,
und durch eine künstlich aufgebaute Identität meinen Weg finden. Ist das nicht ironisch?
Hat man Es erreicht, darf man Es nicht behalten und wird man gezwungen Es
wieder los zu lassen. Einfach, weil man in dieser Gesellschaft keine andere Wahl hat. Wenn
man im Wesen nicht sein darf, wer ist man denn oder wer muß man dann sein? Dieses Suchen
nach 'der richtigen Form' hat mich denn auch jahrelanges Kopfzerbrechen gekostet. Hunderte
verschiedene innerliche Stimmen - jede mit wohl- gemeintem Rat - drängelten sich in mir
hoch: 'Mach Dich einfach bekannt als 'der Neue Buddha', oder 'Geh arbeiten für die Armen'
(in der Tat habe ich ein halbes Jahr in Brasilien gearbeitet), oder 'Tu halt nur das was
Dir gefällt', oder 'Geh ins Theater und spiele dort den NarrGottes', oder 'Werde Bauer',
oder 'Bewerbe Dich einfach' (tatsächlich habe ich mich bei fast vierzig verschiedenen
Entwicklungsorganisationen beworben), oder....Nichts wirkte. Jede Identifikation wurde
unmittelbar heruntergeputzt. Hat man einmal die Leere realisiert, ist Sie stärker als
alles was darin aufkommt. Bevor man sich an etwas festklammert, ist es schon wieder
verschwunden. Es war eindeutig: ich saß in der Patsche mit mirselbst und der Welt.
Glücklicherweise hatte ich Freunde, die mir im richtigen Moment ab und zu die helfende
Hand reichten, auf daß ich wieder für kurze Zeit überleben konnte.
Übrigens: 'Keine Wahl treffen, wenn du denkst, daß Du eine treffen
solltest', dies spielte höchstwahrscheinlich auch eine Rolle. Intuitiv begriff ich, daß
dieses Fegefeuer und dieses Leiden eine Funktion hatten. Um mich in dieser Phase irgendwie
zu verankern - wenn es überhaupt möglich gewesen wäre - schien darum nicht der richtige
Weg. Ein leuchtender Punkt war der Göttliche Funke, der innerliche Spielraum; dadurch
konnte ich alles geschehen lassen, ohne daß ich in meinem Wesen angetastet wurde. Ich
litt unter den Dingen, ohne daß sie mich beherrschten. Erstere befanden sich bloß an der
Peripherie, weil ich in meiner Mitte war. Deswegen ging alles immer wieder vorüber. Diese
innerliche Freiheit wich nie von meiner Seite. Das ist auch der Grund warum, auch sichtbar
für andere, mein 'Elan' wohlbehalten blieb.
Da ich auch immer weiter in Selbstmitleid abzugleiten drohte, wurde ich
gezwungen um meine Ganzwerdung konstruktiv zu gestalten. Einige Methoden, wie zum Beispiel
die Bio-Energetika, hatte ich bereits ausprobiert: Resultate blieben aus. Schließlich
fiel meine Wahl auf Voice Dialogue. Immerhin wollte ich eine nachhaltige Übereinstimmung
aller Dimensionen in meiner Psyche. Eine Methode, in der die Interaktion von sowohl den
unterdrückten Emotionen, der Reflexion (das Ich), als auch die bewußte
Aufmerksamkeit gleichzeitig an die Reihe kommen. Dies nannte ich später ESI (Emotionale
Selbstintegration). Daran habe ich unsagbar viel zu danken gehabt. Anstatt michselbst
verändern zu wollen, gab ich an alles was gerade in mir aufkam, bewußt Spielraum. Die
Emotionen sind immer auf Komponente vom Selbst zurückzuführen, nicht von Deinem (wahren)
Ich. Weil Du sie nicht wirklich bist, kannst Du ihnen ruhig den Spielraum geben. Damit hat
die Emotion die Chance sichselbst zu sein, sich zu äussern. Daraufhin gab
mein Reflexion hierauf Kommentar, und anschließend Erkennung, Hinnahme und liebevolle
(körperliche!) Umarmung des Teiles, sodaß er wieder Teil des Ganzen wurde. Mit zum
Schluß immer stille Aufmerksamkeit. Dieser Prozeß dauerte oft mehrere Stunden am Tag;
und das mindestens fünfzehn Jahre lang! Von einem kommt das andere, es ist unglaublich
was da so alles in Dir schlummert, und wie einfach es ist um sich dessen bewußt zu
werden. Neben Selbstbezogenheit waren meine dominanten Teilpersönlichkeiten Schmerz,
Traurigkeit und Selbstmitleid, Neid und Wut, Angst und Kontaktscheuheit, Aufgeblasenheit
und Hochmut. Alle Inhalte wurden jedoch in diesem Prozeß als Komponente/Teile von
mirselbst nachträglich zugelassen und liebevoll umarmt. Obwohl sie anfänglich rauh,
unpoliert, abstossend waren und einen negativen Charakter hatten, wurden sie, nachdem sie
mehr integriert waren, stets mehr Teil vom mirselbst. Befreit von ihrer Abgeschiedenheit
und den scharfen Kanten, erwiesen dieselben Eigenschaften sich als sehr nützlich.
Transformierter Schmerz wird (bei mir) zum Vermögen des Einlebens, Wut versetzt sich
gegen Unrecht, Narzismus brachte die Liebe für michselbst und die Aufgeblasenheit
verwandelte sich in "eine neue Gemeinschaft.
Derweil Du Dich zum Licht begibst, komme ich von dort
Kennemerduinen 1990
Wie üblich saß ich auf meinem Fahrrad und genoß von der Umgebung.
Ich fühlte meine Fußsohlen auf den Pedalen, als wäre es meine 'erste Natur''; mein
Gesäß völlig entspannt im Sattel und das Steuer als Verlängerung meiner Arme. Mein
Radeln, das Fahrrad und ich waren ein. Plötzlich und vollkommen unerwartet wurde
ich 'eingeschaltet'. Es war überall, die Bäume, die Dünen und ichselbst waren
gleichzeitig darin aufgenommen. Es war ein Zustand in dem Kraft und Leere ein und dasselbe
waren. Spontan gab ich fremde Jubelschreie zu Gehör. Ich konnte nicht anders als an
dieser Verrücktheit zugeben. Wie ein Betrunkener wurde ich fortbewogen. Dies hielt
ziemlich lange an, jedenfalls solang, bis ich wieder zu Hause war und meine Freunde es
bemerken konnten. Mein Augenstand war auch irgendwie "anders". Dies ist ein
Vorbild von der Tatsache, daß auch in der 'Dunklen Nacht der Seele 'meine 'Erfahrungen'
einfach weitergingen. Darum auch war 'das Dunkel mir hell genug'*.
*Nach Johannis vom Kreuz.
Japan und HongKong
Durch Zufall hatte ich das Vorrecht fast zwei Jahre im fernen Osten
verbleiben zu dürfen. Erst in Japan, später in HongKong. Es waren zwei der
glücklichsten Jahre meines Lebens. Meine Ankunft in Japan war einzigartig. Die
Kombination einer Kultur die uns dem Anschein nach so fremd ist, vermischt mit dem
zeitgleichem Gefühl von Heimkehr. Ich war dort nicht wegen der
Spiritualität. In einem Zenkloster Sesshins zu betreiben, zum Beispiel, hatte für mich
keinen Anreiz. Mein Verlangen lag darin, daß ich ganz einfach nur eine Zeitlang dort
wohnen wollte um das Japanische Leben in all seinen Facetten in mir aufzunehmen. Die
Perfektion nach außen hin (von der Japanischen Kultur) reflektierte meinen innerlichen
Zustand. Es war die spirituelle Ästhetik, die mir gefiel. So genoß ich von allem, ohne
Unterschied zu machen. Ich war dann auch in Erstaunen versetzt, wie mich eines guten Tages
ein Shin-buddhistischer Priester ansprach und mich ersuchte, Zentrainings für Japaner in
seinem Tempel zu geben. Ohne nachzudenken stimmte ich zu. Es wurde eine überaus erfüllte
Periode. Am Ende nannten die Schüler mich Den Lachenden Buddha.
Ermutigt durch meine Japanischen Erfahrungen, eröffnete ich kurz nach
meiner Ankunft in HongKong das "Maitreya Mind Wholeness Zentrum". Im Gegensatz
zu Japan war es nicht gerichtet auf die lokalen Personen, sondern auf Expats, Leute aus
dem Westen also. Es ist erstaunlich, wie schnell man Kontakte legt in solchen
Großstädten. Alle Ausländer sind organisiert in Klubs und halten sehnsüchtig Ausschau
nach Neuankömmlinge, um ihre Langeweile zu vertreiben. In kürzester Zeit wird dann ein
Vortragabend organisiert. Fast ohne Mühe konnte ich die Menschen für meine Aktivitäten
interessieren. Und ziemlich schnell hatte ich eine Meditationsgruppe beisammen. Auch das
Ambiente in HongKong fand ich übrigens sehr hinreißend. Die meisten Leute denken nur an
die große Stadt und vergessen, daß sie umgeben wird mit Provinz, mit tropischen
Regenwäldern, ursprünglichen Chinesischen Dörfern, ungefähr 220 verschiedenen Inseln
und vielen Stränden. So wohnte ich zum Beispiel auf der Lantau-Insel in einem Haus mit
Dachterrasse; auf der einen Seite mit Aussicht auf Berge und Wälder, und auf der anderen
Seite sah man den Strand, das Meer und kleine Inseln.
MeiMei
Jeder denkt natürlich, daß ich meine Frau MeiMei aus Asien nach
Holland mitgenommen habe. Doch es kam anders. Ich traf sie im ISS, einem
Ausbildungsinstitut der Niederländischen Behörde für die Dritte Welt. Dort hatte sie
gerade ihr akademisches Studium abgeschlossen (MA Soziologie). Ich sah sie auf einem
Süd-Amerikanischen Festabend, wo sie, unberührt durch das Gewühle, beschaulich auf
einem Stuhl saß. Diese Unbewegtheit berührte mich augenblicklich und sehr tief; es warf
mich auf Anhieb um. Am selben Abend sagte ich zu meinen Freunden: Ich bin keiner
Frau, sondern einer Blume begegnet". In diesem Zusammenhang möchte ich erwähnen,
daß ich viele Jahre zuvor oft mehr mit Blumen als mit Menschen verkehrt habe. Die stille
Pracht resonierte mit meiner tiefsten Innerlichkeit. So war es mit meiner Begegnung mit
MeiMei auch. Die Begebenheiten verliefen damals schnell hintereinander. Es mußte
gehandelt werden, da ihre Eltern keineswegs leichtfertig einem Liebesabenteuer mit einem
Mann aus dem Westen zustimmen würden. Und schon ziemlich bald wußte ich mehr über ihren
Hintergrund. Die Eltern von MeiMei hatten sich relativ früh bei der Befreiung von China
durch Mao Ze Dong angeschlossen. Durch Selektion wurden sie daraufhin in die zentrale
Regierung/Verwaltung zugelassen. Als die Mutter von MeiMei schwanger wurde, wollte sie
diese abbrechen, weil eine Schwangerschaft ihren Einsatz für die Revolution hindern
könnte. Durch persönliche Einmengung von Zou En Lai - der außerordentliche und humane
Premier von China - wurde dies verhindert. Darum auch ist er der Patenonkel von MeiMei;
ohne ihn wäre sie nie geboren. MeiMei wuchs sehr behütet auf zwischen den Mauern vom
Staatsrat, einem Komplex der angrenzt an die Verbotene Stadt. Sie erinnert sich Mao Ze
Dong noch sehr gut. Sie schwommen oft im selben Schwimmbad....
Unsere Liebe war von Anfang an größer wie wirselbst. Es
war das Gefühl ununterbrochen im selben Raum zu sein. Vielleicht scheint es töricht,
doch das Persönliche kam dadurch irgendwie in den Hintergrund. Alles spielte
sich von Beginn an auf einem anderen Niveau ab. Alles spielte (spielt) sich ab
im Kontext von inniger Freude. Wir verstehen einander mühelos. Da war auch überhaupt
kein Gefühl von kultureller Verschiedenheit. Selbstverständlich gab es
Aspekte die ich interessant fand. Wie zum Beispiel, daß ihr Vater der erste Sekretär war
vom (sehr gemäßigten) Parteiführer Hua Kwo Feng (der erste Parteileiter nach Mao
Ze Dong), und daß ihre Mutter Direktorin vom Sekretariat des Staatsrates (Regierung)
gewesen ist. Beide idealistisch und selbstlos in ihrem Einsatz. Im alten China wäre
MeiMei dadurch eine Prinzessin gewesen. Eigentlich fühlt es auch so an. Ihr innerlicher
Adel, ihre natürliche Balance, ihre Subtilität gab (gibt) unserer Beziehung eine
ungeahnte Dimension. Was bis auf den heutigen Tag (Frühling 2014, gerade 22 ½ Jahre
verheiratet) andauert. Merkwürdigerweise hat MeiMei in ihrer Jugend niemals ihre eigene
(spirituelle) Tradition kennengelernt. Das war in den Jahren der Kulturellen Revolution
verboten. (Übrigens hat ihre Familie viel von den schrecklichen Dingen mitgemacht,
worüber soviel Bücher geschrieben sind. Auch haben sie sich später ganz aus der Politik
zurückgezogen. MeiMei ist jedoch zurückhaltend in dieser Beziehung; sie redet lieber
nicht darüber).
Neben der Liebe, haben wir auch, spirituell gesehen, eine sehr positive
Wechselbeziehung. Hierfür hat sie so ein natürliches Talent - sie IST Stille - daß sie
bereits einige Male in Gruppen vorgesessen hat. Daß sie nebenbei eine
außergewöhnlich talentierte Therapeutin und Lehrerin in der Traditionellen Chinesischen
Heilkunde ist, braucht kaum noch erwähnt zu werden; so viele Menschen haben das bereits
an ihrem eigenen Leibe empfinden können.Von Haus aus verlegen und bescheiden,
wohnt in ihr eine (stille) Kraft. Wenn diese sich äußert, wird eine Mischung von dicht
bei sichselbst sein, Zuwendung, Kenntnis und großes Kommunikationstalent sichtbar. Sie
gibt sich mit Herz und Seele an die Aufgabe die sie sichselbt auferlegt hat.Momentan ist
es Heilkunde. Bereits seit siebzehn Jahren vertieft sie sich in diese Materie. Als
Soziologin mit Interesse für Epidemiologie war sie seither damit bekannt. Aber auch
Chinesisch malen oder tanzen meistert sie hervorragend. Ich fühle mich bevorzugt, daß
ich so nah zu ihr zusammenleben darf. Auch von meinen vielfältigen früheren Erfahrungen
weiß ich, daß dieses wirklich einzigartig ist. Ich bete in Stille, daß sie und ich
zusammen noch eine ganze Zukunft vor uns haben, zu Nutzen von allen und alles.
Vor diesem Hintergrund braucht es wohl nicht zu wundern, daß früher
oder später sich "etwas Wesentliches" in MeiMeis Leben ereignen würde. Es
begann mit einem weißsagenden Traum. Sie spazierte in den Strasßen von Beijing (ihre
Heimatstadt), und sucht nach ihrer Brille. Ihre heutige Brille war nicht stark genug. Sie
begegnete einem jungen Mann, der ihr nicht sehr zuverläßig vorkam. Er sagt er hätte die
richtige Brille für sie. Zahlung im voraus. Weil er die Brille erst später besorgen
würde, mußte MeiMei ihm einfach vertrauen. Darauf war sie in einer anderen Straße. Eine
sehr enge und überfllt mit Menschen. Es war ziemlich stressvoll. Dann hörte sie meine
Stimme sagen: sammle all deine Schätze: schwarze Steine, andere symbolische Objekte,
Schriften. Während sie damit anfing war sie plötzlich....in ein goldenes stralendes
Licht.....Direkt darauf flog sie wie ein "superwoman" in eine Burg. Die Burg
hatte eine Mauer rundum. Kein Tor, keine Fenster, keine Öffnungen. Zuerst versuchte sie
es mit der "Magie" ihrer Schätze. Nichts bewegte sich. Dann hörte sie aufs
neue meine Stimme: VERTRAUE. So flog sie blindlings gegen die Mauer. Im selben Moment
öffnete ein Tunnel sich. Sie macvhte sich auf den Weg. Am Ende wurde sie örtliche Leute
gewahr, die alle im auffallend frischen Grass saßen, essend und trinkend. Mit Freude
wurde sie empfangen, alles wurde sofort mit ihr geteilt. Sie sagten zu ihr: "wir
hatten nie gedacht, daß du es schaffen würdest....". Zuletzt fand sie sich wieder
in der Gesellschaft von älteren Frauen. Sie waren alle sehr weise. Anscheinend hätten
sie was zu verbergen. MeiMei ahnte, daß sie das ihr anvertauen wollten. Es war ein Baby.
Die alte Mütter übergaben es ihr, im tiefsten Vertrauen, daß es bei ihr in guten
Händen ist.....
Kommentar
MeiMeis Traum
ist ein einzigartiges Beispiel einer spirituellen Initiation. Es
ist ein sehr kompletter Traum, alle Schritte des inneren Weges
einschließend. Der erste Teil handelt sich um das Erwachen,
symbolisiert durch die neue Brille. Sie bekommt es von einem Fremden, was bedeutet daß es
keine Erweiterung des normalen Geistes ist, sondern etwas was bis jetzt ihr unbekannt war.
Nur dadurch daß den Prozess traute konnte sie den Sprung wagen. Um Fortschritte auf dem
Weg machen zu können, muß man/frau Schritt für Schritt sein Bewußtsein erweitern. Bis
alle Grenzen von Zeit und Raum transzendiert werden. Bis - wie bei MeiMei - sie plötzlich
in das Ewige Licht auflöst. Der dritte Schritt schließlich handelt sich um den Gral*,
das Symbol der Kosmischen Gebärmutter. So etwas kommt sehr selten vor, denn
"meistens" endet der spirituelle Weg mit der Erleuchtung. Es bedeutet daß
MeiMei zu der ultimative Erfüllung berufen ist. Als "superwoman" - also
Erleuchtete - hat sie noch einen weiteren Schritt zu machen. Die Gebärmuter kann jedoch
nicht verwirklicht werden. Das wird durch die dunkle Burg symbolisiert. Man/frau hat sein
Leben zu opfern. Und das ist genau was sie tat: blindlings flog sie gegen die Mauer.
Zurückkehren zum Kosmischen Schoß wird vom Tunnel symbolisiert**. Am Ende dessen sich
das "Fass des Überflußes" befand, verkörpert von den essenden und trinkenden
Leuten....Sie waren völlig in Staunen, denn sehr Wenige schaffen es die Gebärmutter
(aufs neue) einzutreten....
* Die
Symbolik des Grails ist weitverbreitet. In China die bronzen Fäßer -
"Ding" - zeigen eine enge Beziehung. Es ist also
nicht seltsam daß MeiMei -
eine Chinesin - eine derartige Vision bekam.
** Wundersameweise, kommt das Symbol des Tunnels genau überein mit dem Traum, den ich vor
40 Jahre hatte, beim Anfang meiner spirituellen
"Karriere". .Siehe:
"Threefold Realization"
Die
letzte Szene des Traumes der MeiMei ist besonders rührend. Statt das Fest bloß zu genießen ohne nach der Bedeutung zu fragen - wie beim Parzival - und so den Anspruch auf die Fortsetzung der Graltradition verlierend, ist
MeiMei im Kreis der "alten Frauen" aufgenommen, letztere symbolisieren die
Kosmische Mutter. Als Zeichen der Tatsache, daß MeiMei würdig ist die nächste
"GralGöttin" zu werden, übergeben sie ihr das Baby - den neuen Zyklus von Tod
und Wiedergeburt. Is das nicht total erstaunlich?
Noch
zwei Dinge. Während des Traumes war MeiMei bewußt davon, daß
eine sehr ungewöhnliche Klarheit in ihr und ihrer Umgebung existierte. Was die
transzendentale Natur des Traumes beweist. Auf der anderen Seite, diese Initiation war
"nur" ein Traum. Es geschah nicht "im hellen Tageslicht". Deswegen ist ihre Bedeuting eine Zusage, ein Sicher-sein, daß der Traum eines
Tages in Erfüllung geht. Es ist eine wunderbare Ermutigung, nicht nur für MeiMei,
sondern für alle die auf dem Weg sind. Vertraue die Mutter und sie wird Dir all ihre
Schätze bescheren.
TransMission
Drei
Jahre später. Wir sitzen im Auto von Freiburg zurück nach Holland. Es gab eine heftige
Konfrontation, wobei ich hr - nach vielen Jahren von Versuchen - keinen Ausweg mehr
erlaubte. Eine Situation, die für eine traditionelle Chinesin höchst
"ungebräuchlich" ist. Aber ich wußte "jetzt soll den Durchbruch"
kommen. Also war sie (mit Worten) extrem in die Enge getrieben.Wollte sie eine wesentliche
Öffnung in ihrem Leben oder für immer Sklave ihrer Sorgen sein, das war die Frage.
Mitten in ihrer Elend sagte sie plötzlich mit strahlenden Augen: "ich bin
durch". Das überrumpelde sogar mich. Ja, wieso, eh....sagte ich. "Hier",
sagte sie: "über meinem Kopf". Da bin ich jetzt. Nicht mehr in meinem kleinen
Ich. Plötzlich war da einen Sprung, innerhalb eines Bruchteils....und ich Bin DAS".
Was dann folgte war drei Stunden von langen Perioden von Stille und ab und zu etwas
austauschen. Ihre Körperhaltung hatte sich spontan total geändert. Sie war wie im Zen:
gefasst, vertikal, eindrucksvoll. Ab und zu schaute ich sie in den Augen: sie waren
übernatürlich strahlend. Die Konversation war äußerst karg, aber total bedeutungsvoll.
"Alles war immer über mir, sagte sie....meine Sorgen, meine Ängste, die Arbeit,
mein Mangel an Zuversicht. Jetzt aber sind diesselben Dinge alle unter mir". Sie sind
Inhalt meines neuen Raumes geworden. Mein Ich ist ein Raum, zeit- und grenzenlos. Es gibt
(in diesem endlosen Moment) keine Gedanken. Und ich habe keinen einzigen Drang mich zu
bewegen. So zu sitzen ist Vollkommenheit, die innere sehr lebendige Klarheit und Stille
ist ein Schatz ohne gleichen". Sie beugte sich zu mir herüber um ihr Kopf auf meinen
Schulter zu legen, wie sie so oft machte. "Nein, nein", sagte sie "dies ist
besser" und war sofort zuück in ihrer königlichen Haltung. Worauf wir beiden
herzlich lachten. Und so saß sie neben mir: unbeweglich drei Stunden lang, während ich
über die Autobahn raste. Eine wohl sehr besondere Situation. Ein Geschenk eines
humorvollen Kosmos. Am Ende bestätigte ich die TransMission. Der "Funke" war
gezündet bei ihr. Sie ist "eine Erleuchtete", Nachfolgerin in der
universell-kosmischen Tradition. Spontan gab ich ihr das Leitmotiv fürs Leben:
"Loyalität/Treue zur Essenz". Ja, sagte sie "so empfinde das im Moment
auch". Ich müßte an Karl Graf Dürckheim denken. Das Sein als Verheißung und
Verpflichtung. Und nicht zuletzt meine "eigene" Freude: das Wissen um die
Tatsache, jetzt zu zweit vor unserer gemeinsamen Aufgabe zu stehen. Dankbarkeit,
Dankbarkeit.
Heimsuchungen
Entwischt aus der Hölle der Zukunft
Das Wesen der Spiritualität ist die
Bewußtwerdung. Dies bedeutet, daß Du den Übergang machst von in sich selbst
gefangen-sein zum inneren Beobachter. Meditation ist nichts anderes als eine Übung in
Achtsamkeit. Du entdeckst, daß Du der Beobachter Deines Selbstes bist, eine neue
Qualität, die nicht durch das, was ein Einem hervorgeht berührt wird. Du bist frei von
Dir Selbst, so daß Du Deine Gedanken, Emotionen und Verlangen vorbeigehen lassen kannst,
so wie sie gehen. Das Paradoxe ist, daß durch den inneren Abstand der Inhalt deines
Bewußtseins (Deine "Psyche"), erstmal um Intensität gewinnt. Du hast sie
buchstäblich Raum verschafft.
Nimmt Deine bewußte Aufmerksamkeit jedoch an Qualität zu - Klarheit,
Offenheit, Räumlichkeit, Empfänglichkeit, Frieden und Stabilität - heißt sie
"bewußte Präsenz". Während bewußte Aufmerksamkeit sich noch "in
Dir" befand, füllt bewußte Präsenz den Raum um Dich herum. Du hast Dich Selber -
Dein kleines Ich, Deine Körperlichkeit - transzendiert. Es ist ein Zustand, wo Du eins
bist mit Deiner Umgebung. Im Gegensatz zu der Lebendigkeit des Anfangs, ist es immer
ruhiger, friedlicher geworden. Diese Vereinigung ist eine ständige Quelle der Freude.
Denn Deine "ursprüngliche Natur" ist wiederhergestellt worden.
Räumlicher-sein als Dich Selber beinhaltet auch, daß
"Energien", die zuvor ausgeschlossen wurden, in Deinen Bewußtseinsraum kommen
können. Das sind die Dinge, die bisher zu bedrohend für Dich waren, zum Beispiel. Daher
mußt Du oft Krisen erleben, wo Du mit Angst, Wut und Schmerz konfrontiert wirst.
Entschließt Du Dich noch mehr, kannst Du auch starke Energie-beladenen Komplexe aus dem
kollektiven Unbewußten (Archetypen) erwarten. Nicht nur angenehme (Visionen, Ekstasen),
sondern auch (sehr) unangenehme, wie Hölle und Verdammnis können hochkommen.
Du bist jedoch nicht nur empfindlicher Einflüßen /Energien von
"innen" gegenüber, sondern auch für die von außen. Wie viele Menschen sagen
nicht, daß sie sich für "negative Energie" von anderen Menschen abschotten
müssen. Für Bewußtwerdung bzw eine erhöhte Sensibilisierung bzw Empfindlichkeit wird
somit ein Preis bezahlt. Dies wird häufig noch verstärkt durch eine gesunde Lebensweise.
Klar, bewußte Menschen essen gesund, sind Vegetarier oder/und Fasten regelmäßig.
Wodurch Du jedoch nicht nur gesünder, sondern auch empfindlicher wirst. Es konfrontiert
Dich mit neuen Fakten: mit der Möglichkeit des Elektro-Stresses zB. In den letzten Jahren
ist der Elektrosmog, elektro-magnetische Strahlung (Handy, iPad, Computer, Radio, TV,
Wilan, Radar, Satellit, Internet, Haushaltsgeräte), nämlich drastisch erhöht.
Sind Körper und Geist offen und transparent, dann sind Sie auch offen
für elektro-magnetische Strahlung. Wenn alles gut "fließt", fließt auch die
Strahlung frei durch Dich hindurch. Auf dem spirituellen Weg hast Du (oft mit erheblichem
Aufwand), Blockaden und Widerstände abgebaut (...). Dein Gehirn, Körperfunktionen und
Gewebe sind daher ungeschützt der Strahlung ausgesetzt, zumal letztere ähnlicher Art ist
wie die eigene Bio-Strom. Daher tritt Resonanz leichter auf, wodurch Schäden entstehen.
Die elektrische Leitfähigkeit ist gestört, die Funktion des Gehirns desorientiert, die
Blut-Hirn-Schranke beschädigt, so daß Giftstoffe und Proteine in den Gehirnen geraten
(was normalerweise nicht möglich ist), DNA-Ketten brechen, lebenswichtige Blutzellen
verklumpen, Zellen entarten, Blutgefäße werden brüchig was zu akuten Erkrankungen
führt. Es gibt extrem starke Beweise dafür, daß nicht nur Stress und Burn-Out, sondern
auch Herzstillstand, Schlaganfall, Demenz und Alzheimer-Krankheit, Leukämie und Krebs
(und viele Krankheiten mehr, im Prinzip alle chronischen Erkrankungen, insbesondere bei
Kindern) durch den Elektrosmog (mit ) verursacht werden. Die Ironie ist, daß Menschen,
die nicht bewußt sind (eine Ego-Panzerung haben!) und ungesund leben (viel Fleisch, also
einen Puffer haben) haben, die geringste Belastung aufweisen. Es sind dagegen "die
Besten" - die Bewußten, Intuitiven, Sensibelen, Gesunden, Kreativen, Intelligenten
und Erwachten - die zuerst erwischt werden!
Wenn Du es siehst, bist Du sofort ein anderer Mensch
Als ich dachte, daß ich nun wohl durch war mit allem, überkam mich
folgendes. Es begann 1992. Meine Frau MeiMei und ich bekamen gleichzeitig Beschwerden.
Anfangs hauptsächlich beim Aufstehen am Morgen. Wir beide wurden unerklärlich müde, und
blieben es den ganzen Tag über. Oft saß ich stundenlang lustlos auf dem Sofa, oder ich
lag wie gelähmt im Bett, nicht im Stande um auch nur irgendetwas zu tun. Müde, müde,
müde ohne zu wissen wodurch es kommt, ist eine eigenartige Erfahrung. Beim Laufen hatten
wir beide ein unwirkliches Gefühl, als ob es kein Kontakt mit dem Boden gebe.
Es war als wenn wir auf Watte liefen. Sehr unangenehm war auch, daß wir beide stets
weniger gut klar nachdenken konnten, es war als ob der Kopf in zunehmendem Maße
blockierte. Um ein Beispiel zu nennen, konnte ich eine ganze Zeit
abwesend vor mich hinstarren. Was wir auch gemeinsam hatten, war, daß wir in
der Nacht öfter wach wurden mit einem Völlegefühl im Bauch. Des Morgens war uns
manchmal übel, als wenn wir uns übergeben mußten.
In Laufe einiger Wochen nahmen die Beschwerden nicht nur zu, sondern
kamen noch welche hinzu. Vor allem nachts. MeiMei bekam schmerzhafte Muskeln und Gelenke,
ich konnte immer mühsamer einschlafen oder wurde sehr unruhig wach - meist zwischen ein
und zwei Uhr. Dabei überkam mich das Gefühl, als ob mein System
zusammenbrechen würde: ich wurde kalt bis auf die Knochen, mit bohrenden Schmerzen
zwischen den Schulterblättern, hatte Schweißausbrüche, Herzklopfen und das Gefühl
weg zu sinken, in Ohnmacht zu fallen. Das aufhetzende Gefühl, vor allem in
meinem Kopf, in der Herzgegend und im Rücken, nahmen derartig zu, daß es zu Panik
führte. Wenn es zum Höhepunkt kam, hielt ich es nicht mehr aus, und mußte heraus aus
dem Bett. Es ist vorgekommen, daß ich aus dem Haus floh und draußen im Auto versuchte,
zu schlafen. Auch tagsüber veränderte unser Leben immer mehr. Wir hatten kaum noch Lust,
hinaus zu gehen. Wir scheuten uns vor allem; selbst einkaufen gehen wurde zur Last.
Zuhause taten wir auch nicht soviel. Die Stimmung wurde immer drückender, Sorgen
dominierten. Mich belasteten außerdem noch Momente von Ruhelosigkeit, Gereiztheit, Stress
und Aufregung
..*
*Dies war der Anfang einer jahrenlangen
Krankheitsgeschichte. Wozu die Erleuchtung also nicht führen kann. Sich
öffnen kann unter Umstanden riskant sein! Wegen der Länge dieses Abschnitts, können Sie
ihn in meiner Website zu Ende lesen.
www.healingtheplanet.info , Buch Sohn/Liebhaber der Kosmischen Mutter, Kapitel
Heimsuchungen.
Brasilien
Um die Geschichte zu beenden - die Beschwerden kamen doch zu oft
zurück - beschlossen wir, unser Glück in Portugal zu versuchen. In jenem Land waren
viele ältere Leute, die dort überwintern, so begründeten wir, sodaß die Erwartung auf
Einkommen nicht ganz unangemessen schien. Geholfen durch eine Geldleihung - wofür wir
immer noch sehr dankbar sind - zogen wir 'offiziell' um, in die Algarve. Optimistisch wie
immer.... mieteten wir ein schönes Haus auf einem Hügel, und ein Garten voller
Mandelblüten. Etwas, von dem wohl jeder träumt. Es war nicht so, daß wir gleich wieder
in alptraumhafte Verhältnisse gelangten, doch nach einigen Monaten erwies unser
'Goldminchen' eher eine Gruppe Senioren zu sein, die auf ihrem Geld sitzen blieben. Für
ärztliche Hilfe ging man in die billigen Staatskrankenhäuser.
Mitten in meinem Elend - ich war als wir in Portugal waren in vielen
Hinsichten total am Ende - stand ich eines guten Morgens auf.....und wie! Auf vollkommen
unerklärlicher Weise befand ich mich in einem Zustand von unbeschreiblichem Glück. Eine
Verfassung, in der ich ohne jeden Anlaß nach allen Seiten überströmte von Freude, Kraft
und Energie. Ich ging nach draußen und stampfte wie ein Kind ungestüm, aufschreiend und
zischend im Kreis herum. Ein ekstatischer Tollkopf. Noch während dieses 'Tanzes'
leuchtete mir ein, daß dies der Zustand war von meiner paradiesischen Babyzeit, die
ersten zwei Lebensjahre, die Zeit vor meinem 'großen Unglück'. Es war die
Wiederherstellung mit meinen persönlichen Wurzeln. Nie vorher in all den 56 Jahren war
mir dieses geschehen*. Es war wie ein Wunder.
* Ekstase und Erleuchtung sind grundsätzlich von
einander zu unterscheiden. Erste ist Erfahrung (Energie), die Zweite ein Aufgehen ins
Göttliche (Bewußtsein).
Bis unsere Situation so peinlich wurde, daß eine holländische Familie
es nicht mehr mit ansehen konnte, und uns vorschlug, nach Brasilien zu emigrieren. Einer
ihrer Söhne hatte dort eine Anstellung bei der Regierung des Teilstaates Paraná. Er
würde uns weiter helfen können. Mit dem Rücken gegen die Wand macht man krumme
Sprünge. Also, auf nach Brasilien. So unbekannt, wie dieses Land für uns war, so schnell
fühlten wir uns dort wie zu Hause. Die Brasilianer empfingen uns mit einer
unvorstellbaren Herzlichkeit. In kurzer Zeit wurden wir mit Menschen in Kontakt gebracht,
die relevant für uns waren. Wir wurden eigens vorgestellt an die Leitung - Direktor und
Internist - des örtlichen 'SUS' Armenkrankenhaus, notabene Krankenhaus 'Erasmo de
Roterdam' geheißen. Über ein eigenes Haus wurde nicht diskutiert. Der Oberarzt/Direktor
bestand darauf, daß wir ein Zimmer in seinem Haus beziehen sollten, einschliesslich
Gebrauch von gemeinschaftlichem Wohnzimmer, Küche, und eigene Dusche/Toilette
..
Die Herzlichkeit der Brasilianer ist für uns unvergeßlich. Und ihr
Enthusiasmus in Beziehung auf unsere dargebotenen Dienste....Während man in Europa
kämpfen muß, um marktfähig zu sein und zu bleiben - etwas, was uns prinzipiell zuwider
ist - war man dort total begeistert von der Tatsache, daß wir 'für sie ganz aus Europa
gekommen sind'. Es war wie eine warme Dusche. Hinzu kommt noch, daß wir bei allen
möglichen 'Freunden' eingeladen wurden, stetig auf Barbecue Partys. Das war für kurze
Zeit etwas lästig, da wir überwiegend vegetarisch aßen. Anfangs nahmen wir nur
Stückchen Tomaten und Petersilie. Das fiel auf, und man machte uns deutlich, daß es so
nicht ginge. Wir hatten Verständnis dafür, und um die Gastlichkeit nicht länger zu
brüskieren, haben wir dann auch einfach Fleisch gegessen. Wir waren ziemlich erstaunt,
daß innerhalb einer Woche der Rest meiner Elektrobeschwerden verschwunden war. Das
Fleisch hatte für einen scheinbar notwendigen Puffer gesorgt. (PS: und jetzt nicht
denken, daß dies die Lösung ist für jeden!). Bei mir hat es jedenfalls gewirkt. Das ist
der Grund, weshalb ich nach so langer Zeit noch verhältnismäßig gut funktionieren kann.
Es fiel uns auf, daß, genau wie in HongKong, auch hier Dinge leicht,
schnell und spontan organisiert wurden. Es scheint fast so, daß im Gegensatz dazu Holland
zugemauert (in vielerlei Beziehungen) ist. Nichts scheint hier mehr zu gelingen. Nicht so
in Brasilien. So konnten wir nicht nur die Naturheilkunde im Krankenhaus einführen,
sondern auch ein ziemlich großes Hoher-Blutdruck-Projekt in der Millionenstadt Curitiba.
Und als ob das noch nicht genug wäre, konnten wir unterstützt vom WHO Healthy
Cities Projekt - auch ein Kurs 'Fließsystemtherapie' für alle Direktoren aller
Sozialabteilungen (Gesundheit, Sport, Altenhilfe, Landbau, Ernährungswirtschaft usw.) der
Stadt Curitiba, anbieten. Das war der Anlass für die Übersetzung meines
Fließsystembuches ins Englische; davon haben seitdem viele Menschen Nutzen ziehen
können*.
* Kostenlos im Internet publiziert. Öffne www.vitalworld.org
Die spirituelle Interesse der Brasilianer ist enorm. In kleinen
Dörfern stehen oft zahllose Kirchen, beziehungsweise Sektehäuschen; fast alle
charismatisch und stark besucht. Auch einheimische Formen von Voodoo (Candomblè zum
Beispiel) blühen dort, neben spiritistischen Strömungen wie der Kardeksismus.
Letztgenannte hat sogar eine eigene Universität. Wir wurden dort eingeladen um einen
Vortrag über Spiritualität zu halten. Alles wieder im Brasilianischen Stil spontan
organisiert. Der Saal war gefüllt mit sehr interessierten jungen Leute, die viel Fragen
stellten. Auch der leitende Professor (Im Yoga und der indischen Philosophie) war sehr
interessiert. Mit ihm hatte ich eines der schönsten Gespräche meines Lebens. Er fragte
mich nämlich ganz unbefangen - mit einer Interesse, so echt, daß sie mich zutiefst
bewegte - wie meinen spirituellen Weg aussah. Als ich ihm ein Paar Hauptsachen erzählt
hatte, war er erst ganz stille, worauf er sagte: "weißt Du, daß Du die höchste
Stufe der Gottesverwirklichung erreicht hast?" Ich sagte - genauso unbefangen -
"Ja, ich Weiss". Kannst Du also auch - durch minimales Atmen - in die
Realisation schlüpfen? Ich erwiderte: "nun daran war ich nie wirklich interessiert,
aber wenn ich in der Zustand bin, dann ist die Atmung tatsächlich nicht mehr zu
spüren". Er lächelte und sagte: "versuche es mal". Und tatsächlich,
jedes Mal als ich meinen Atem aufhielt, schlüpfte ich durch den Hals einer Sanduhr in die
andere Dimension. Oh, das ist angeblich so, dachte ich.
Etwas später war ich in der Lage die Reichweite davon zu ermessen.
Wenn ich also tatsächlich auf völlig 'natürliche' Weise in die andere Wirklichkeit
hineinschnellen kann, ist dies also mein Leben, daß ich aus dieser Position heraus zu
leben habe. Auf einmal war mein 'Spielraum' verschwunden. Da konnte ich nicht umhin. Damit
wurde gleichzeitig meine Verantwortlichkeit festgelegt. Von dem Augenblick an war das
Unterste nach oben gekommen. Meine Schwäche ersetzt durch eine allesdurchdringliche
subtile Kraft. Die große Angst aus den vorhergehenden Jahren, nämlich um mein
'ursprüngliches Gesicht' an die Aussenwelt sehen zu lassen, war gleichfalls von mir
abgefallen. Die Erkennung von nur einem Menschen war hierbei durchschlaggebend.
Etwas, was keine 'Gotteserfahrung' hat bewirken können. Unendlich dankbar war ich, daß
ich diesem einen Menschen auf meinem Weg begegnen durfte. Ich betete, daß auch ich
Menschen, deren Pfad ich kreuzen möge, genauso in ihrem Dasein zu bestätigen vermag. In
Deinem Wesen Anklang finden, ist das nicht, wonach ein jeder verlangt?
Später bot er uns an..... ein spirituelles Zentrum zu errichten auf
einem Landgut von 2500! Hektaren. Alles gratis und umsonst, ein Geschenk.... So etwas kann
man sich hier überhaupt nicht vorstellen. Logisch also, daß wir anfangs Interesse
hatten. Wir suchten den Ort auf. Das Land war wüst, tropischer Regenwald!, und
unvorstellbar schön. Es endete am Meer, wo eine lokale Variante von Delphine wohnten.
Jammerschade war, dass sich in der nächsten Umgebung ein Landstreicherdorf befand, deren
Bewohner berüchtigt waren wegen ihrer Gewalttätig- keiten. Es erschien uns nicht
ungefährlich, um als 'reiche Abendländer' in ihrer Nähe zu wohnen, zumal da der Ort
ziemlich abgelegen lag. Außerdem beherrschten wir die Sprache nicht. Spirituelle
Vorträge auf Portugiesisch zu geben, gehörte nicht zu meinen Möglichkeiten. Darum haben
wir das Angebot leider abschlagen müssen.
Letzte Erprobung
Der letzte Schock stand mir jedoch noch bevor. Er gleicht derselben
Situation in der Parzival-Legende, als Parzival nach seiner Erleuchtung, und nachdem er
jahrelang herumgeirrt hatte (Integrationsprozeß), zum letzten Male beim Hof von Arthur
gelangt war, in der Annahme, daß ihm dort nur Lob und Ehre erwartet. Plötzlich taucht da
eine entsetzlich häßliche Frau Kundrie auf, die ihn in allen Tonarten
beschimpft und verwünscht. Sie macht ihm deutlich, daß die "guten Taten", die
er verrichtet hatte, nicht aus reinem Herzen kamen, so daß sie eigentlich von keinem oder
geringem Werte waren. Dasselbe geschah auch mir. Nach einem Streit mit meiner Frau bekam
ich denselben Spiegel vorgehalten. Mir wurde als nie zuvor bewußt, daß ich "mich
zwar immer eingesetzt hatte für die Mitmenschen", aber daß (unbewußt!) die
Motivation jedesmal von meiner Sucht nach Anerkennung und .... Liebe, beherrscht wurde.
Dafür habe ich wirklich alles getan. Nimmer hatte ich den Schmerz der Liebesentbehrung,
an der mein "fortwährender Einsatz" zu Grunde lag, so vollständig gefühlt.
"Empfangen durch geben"*, das war meine (unbewußte) Strategie gewesen. Mein
ganzes Leben war dadurch beeinflußt gewesen. Diese Erfahrung war überaus schmerzhaft.
*Das bedeutet nicht etwa, daß ich entsprechend
meiner Reichweite von Einsicht nicht immer aufrichtig gewesen bin. Außerdem: in
meinen (vielen) Momenten von inklusivem Bewußtsein war die ursprüngliche Zustand
wiederhergestellt und war (ist) nichts mehr zwischen mir und "meiner Umgebung".
Schwächte das jedoch ab, dann schob sich die Selbstbezogenheit - ohne das ich mich immer
davon bewußt war - wieder dazwischen.
Daraufhin geriet ich spontan in einen tiefen Trauer-Prozeß. Ließ ich
das Bewußtsein dessen, was ich in meinem Leben habe entbehren müssen, stets durch mich
hindurchgehen. Mit meinem neuen Einblick auf die Dinge, wiederholten sich zahllose
Erlebnisse aus der Vergangenheit in mir. Damit wurde auch bestätigt, daß man in seinem
Entwicklungsprozeß immer wieder dieselben Dinge aufgetischt bekommt, aber dann auf dem
angemessenen Niveau von Einsicht. Der Ernst meines Problems stimmte überein mit der
letzten Phase auf meinem Weg. Gleichzeitig überkam mich ein tiefes Bedauern und Reue. Wie
viele Leute habe ich nicht durch meine Unwissenheit unnötig belastet? Doch auch in
Beziehung auf mich selbst. Durch das gigantische Bedürfnis an Liebe, habe ich mein Leben
lang kaum Mitgefühl gehabt.....so dachte ich in meinen tiefst-traurigen Gedanken. Ich
dankte der Kosmischen Mutter und MeiMei, daß ich das nun bis in alle Tiefe erfahren und
durchfühlen durfte*. Es ist also niemals zu spät; ja, alle Dinge passieren genau
"zum richtigen Zeitpunkt". Ichselbst kann zwar denken, daß es ein
"Verlust" gewesen ist, das Letztendliche in Ihrer Weisheit jedoch weiß es viel
besser. Sie hat mir viel Leiden, also Reife zugeteilt. Tiefe Dankbarkeit kam in mir auf.
Was für eine Geduld Sie mit mir gehabt haben muß! Und das alles für "mich".
Sie ist wahrlich die einzig wahre Liebesquelle.
*Natürlich war mir mein Problem schon viel eher
bekannt. Doch nie tief und peinlich genug. Oftmals kommt man erst nach tiefgründigem Leid
zur Einkehr/Umkehr.
Es war mir nun vollkommen deutlich, warum ich "noch nicht fertig
war", warum ich, der doch unendlich viel Gnade empfangen hatte, immer noch nicht
dienlich tätig war in der Welt*. Intuitiv wußte ich, daß da noch eine wichtige Barriere
zu nehmen war. Zum Glück gönnte ich mirselbst die Zeit, um dahinter zu kommen was
manchmal ganz schön heftig sein konnte. Es ist an dem grenzenlosen Erbarmen der Großen
Mutter zu danken, daß ich diese Chance bekam. Nun, da nichts mehr dazwischen steht, kann
Ihr Erbarmen ungehindert durch mich hindurch strömen. Kann ich Ihre Barmherzigkeit teilen
mit allen. Parzival ging mir hierin vor. Wie er zum zweiten Mal auf die Gralburg kam,
erkundigte er sich als erstes nach dem Wohlergehen des kranken Fischer-Königs. Sofort
jubelte das ganze Schloß. Unzählbare Dezennien hatte man hierauf gewartet. Denn
schließlich hatte das Unvermögen des Königs seine Selbstsucht und sein
Abgeschnitten-sein von der Quelle das ganze Land in eine wahre Wüstenei
("wasteland") verändert. Das Warten auf den barmherzigen Außenseiter
jemand außerhalb des Systems, der den wahren Weg begangen hatte wurde nun belohnt.
Der König war im selben Moment geheilt und das ganze Land blühte auf.
* Für die "technische Seite" der Dunklen Nacht, sieh Han
Marie Stiekema "Der Universelle Weg" mit u.a. Körperbewußtwerdung, Gewahrsein,
Selbsttranzendierung, Blockaden, dem Widersacher, dem Kreativen Prozess und METAsynthese . |