DAS URSPRÜNGLICHE HEIDELBERG

PETERSKIRCHE

Die älteste Kirche Heidelbergs, so sagte mir eine sehr freundliche Dame. Und berühmt wegen seinen Grabsteinen. Vor kurzem hatte ich entdeckt wie wertvoll Grabsteine sein können um Grüner Mann Geheimnisse aufzudecken. Wenn man kurz vor dem Tode steht, kommt die Wahrheit raus! Also war es ganz spannend diese Kirche näher kennenzulernen

Gleich am Anfang eine MutterMuschel. Die Kirche war damals also  mit der Kosmischen Mutter vertraut

Sofort dachte ich: was dieser Ritter auf sein Grabmal angebracht hatte, könnte sehr wohl ein Thema dieser Kirche sein: der Konflikt zwischen der alten Tradition (rechts: Blatt, Natur) und Kreuz (links)

Erst bin ich um die Kirche herumgegangen. Da waren ein Paar sehr alte Grüne Männer: ein Zeichen davon, daß hier in der Peterskirche die Alte Tradition springlebendig war. Der Grüne Mann verkörpert Tod und Wiedergeburt. Es war eine durchaus optimistische Lebenseinstellung. Angst vor dem Tod hat man dadurch nicht. Das erklärt, daß diese Menschen - trotz des Verbots der Kirche sich mit "heidnischen" Göttern einzulassen - solche Vorstellungen auf ihren Grabsteinen einmetzeln ließen. Und die Kirche duldete es, vermutlich für eine beträchtliche Summe als Gegenleistung.....

 Das Innere der Kirche ist hochinteressant. Denn hier kann man sehen wie das "Weltbild" sich (im Laufe der Zeit) änderte

Ein traditioneller Grüner Mann

Göttin?

Ringsum sind Vorstellungen die eine "Übergangsphase" verraten. Zwar identifiziert man sich noch mit der traditionellen Welt des Todes und der Wiedergeburt, aber die Formen sind individueller geworden. Das heißt ein allesverbindlicher Konzens gab es nicht mehr.

Ein Grünes Biest

Ein Grüner Mann mit MutterMuschel

Links und rechts sind die Schlüßelfiguren in der Kirche. Statt Wiedergeburt ist hier die christliche Vorstellung des definitiven Todes gekommen. Allerdings zögernd, denn der Schädel ist noch von Blättern umgeben.....

Zuletzt hat der Tod als (liineäres statt zyklisches) Ende triumphiert. Weg ist aller Optimismus. Ein nackter Schädel drückt  "Realitätsinn" und letztendlich Angst vor dem Tode aus. Es ist die abendländische (christliche!) existentielle Angst schlechthin

Madonna mit im Hintergrund das Schloß

DAS SCHLOß

Sofort eine Überraschung: zwei Ritter mit MutterMuscheln. Die Vorstellung vom Held der aus der Kosmischen Gebärmutter geboren wird (und dort ständig zurückkehrt) ist tausende Jahre alt. LINK: Sumerien (Berlin). Diese Statuen sind wohl von der römischen Zeit inspiriert worden

Gott/Grüner Mann/Fürst

Unter dem Tor diese zwei intrigierende Figuren. Das sie Ähnlichkeiten mit der Grünen Mannwelt haben, zeigt ein richtiger Grüner Mann im selben Raum.(unten). Die Göttin hat eine Vorstellung des Hornes des Überflußes auf dem Kopf, was an die Große Mutter erinnert

Göttin/Königin

Grüner Mann

Adliger mit MutterMuschel

In den alten Zeiten regierte ein Fürst "im Namen der Mutter". (was jetzt in Afrika noch der Fall ist). Angeblich wollte auch der Kurfürst sich hiermit identifizieren....(Sonst hätte er die MutterMuschel nicht hinter ihm)

Man bleibt staunen bei dieser Facade. Das ist wohl auch dadurch, daß sie von Friedrich IV inspiriert worden ist. Dieser Kurfürst hat eine große Interesse an Geisteswissenschaften gehabt. Später hat prof. Carl Schäfer dann alles in Neo-renaissance-stil umgebaut. Das Erstaunliche hier ist ein Ritter unter der Schutzherrschaft des Ewig-Weiblichen (MutterMuschel), während er zusätzlich von zwei Grünen Männern (Söhne der Kosmischen Mutter) - ganz symbolisch auf beiden Knien angebracht - beschützt wird

Neo-Renaissance Interpretation des Grünen Mannes

Der Widder war einer der ersten Grünen Biester bzw Sohn/Liebhaber der MutterGöttin LINK: Lady and the Beasts. Die Vorstellungen wurden von den Templern nach Europa gebracht. Die Kirche betrachtete die Widder als ultime Gräuel weshalb Letztere  mit dem Teufel gleichgesetzt wurden

Die Tatsache,  daß die weltliche Macht sie als Symbol feierte, deutet auf die tiefe Kluft zwischen ihr und der Kirche hin